Agenda

Am 23.12.20 notiert Fefe – „in eigener Sache“ – zu seiner Covid-„Berichterstattung“.

Eingangs legt er – mit Bezug auf Lesermails – dar, dass er nicht die geringste Angst vor Covid hat. Er schreibt:

Was ich hier mit Covid mache ist Risikomanagement.

Sehe ich subtil anders. Felix übergeht das reale Risiko, einer nackten Lüge aufzusitzen. Es gibt Stimmen in die Richtung, etwa von meiner Wenigkeit. Und es gibt sachliche Hinweise, etwa der eher langweilige Verlauf der Sterbestatistik Euromomo.

Zu Risikoanalyse gehört außer Statistik auch ein Minimum fachlichen Grundwissens. Ihm muss bekannt sein, dass Covid ein Virus ist, klein genug für Shuttleservice per Aerosol. Dennoch rügt er laxe Handhabung des textilen Lappens vorm Gesicht – der vor Tröpfcheninfektion schützt, aber sicher nicht vor Aerosolen, deren Größenordnung er jederzeit bei Wikipedia nachschlagen kann. (Und das auch getan haben wird.)

Woran erkenne ich den Unterschied zwischen Angst und Risikomanagement? Angst paralysiert und führt zu Abwehrreaktionen wie Leugnen der Risiken.

Die Wortwahl „Leugnen“ statt „Bezweifeln“ suggeriert Wahrheit statt bloße Behauptung des Risikos.

Dies Element des Framing legt den Verdacht nahe, dass Felix von Leitner keinen Standpunkt, sondern eine Agenda hat. Vielleicht bricht sein Geschäftsmodell durch – die harmlosere Folgerung –, oder die weniger harmlose lautet: gesponsert.

Um den Artikel rund zu machen, verspricht er, jede Mail, die ihm Angst unterstellt, nach /dev/null zu verfrachten. Bezug zum Eingang. Der suggestive Mittelteil verschwindet im Hinterkopf des Lesers.

An anderer Stelle habe ich bereits festgestellt, dass Felixʼ Rhetorik durchaus beeindruckt.

Nein, Felix, Angst vor Covid unterstelle ich dir sicher nicht.

Mittwoch, den 23. Dezember 2020, um 22 Uhr 43